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Norbert Lins fordert schnelle Reform der Medizinprodukteverordnung für bessere Patientenversorgung
Ravensburg/Weingarten – Nach der Annahme der Entschließung zur Reform der Medizinprodukteverordnung im Europäischen Parlament unterstützt Norbert Lins, Europaabgeordneter für Baden-Württemberg, die Forderungen nach einer raschen Überarbeitung der bestehenden Vorschriften. „Die aktuelle Situation ist nicht tragbar. Herzkatheter für Kinder und andere lebensrettende Medizinprodukte sind in vielen europäischen Kliniken bereits knapp. Wir brauchen jetzt schnelle, zielgerichtete Anpassungen, um die Versorgungssicherheit für Patienten in Europa zu gewährleisten“, betont Lins.
Lins hebt besonders die Bedeutung regionaler Akteure aus dem Medizintechnik-Cluster in der Region Neckar-Alb hervor, die eine zentrale Rolle in der europäischen Medizintechnikbranche spielen. Mit über 70 Unternehmen, darunter zahlreiche spezialisierte Zulieferer und innovative Hersteller, sowie dem Universitätsklinikum Tübingen als wissenschaftlicher Partner, bildet die Region ein Kompetenzzentrum für medizintechnische Innovationen. Ein herausragendes Beispiel ist das "Medical Valley Hechingen", wo Unternehmen hochwertige Produkte für die Nierenersatztherapie fertigen. Diese regionale Expertise muss auch durch vereinfachte regulatorische Rahmenbedingungen unterstützt werden, um die Innovationskraft zu erhalten und auszubauen.
Lins kritisiert zudem, dass die umfassende Revision der Verordnung, die bis spätestens Ende 2025 angestrebt wurde, von einigen politischen Gruppen blockiert wurde. Er fordert die Europäische Kommission auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen: „Es geht um Menschenleben – das muss oberste Priorität haben. Eine starke Medizintechnikregion wie Schwaben darf nicht unter unnötiger Bürokratie leiden, die die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet“, so Lins weiter.
Hintergrund:
Das Europäische Parlament drängt auf eine schnelle Änderung der umstrittenen Medizinprodukteverordnung. In seiner Sitzung in Straßburg nahm das Parlament mit großer Mehrheit einen Text an, der die Kommission auffordert, schon im ersten Quartal 2025 gezielte Änderungen vorzunehmen, um die wichtigsten Probleme zu beseitigen. Ein Antrag, der derweil einen klaren Zeitplan für eine umfassende Revision aller problematischen Artikel forderte, wurde von Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen blockiert, weil einige von ihnen grundsätzlich keine Revision wollen, andere den Zeitplan zu ambitioniert finden.